Die Shannon-Region Irlands

Die Shannon Region erstreckt sich auf die beiden Counties Clare und Limerick. Vielen Reisenden ist Shannon in erster Linie durch seinen internationalen Flughafen Shannon Airport ein Begriff. Manche stellen sich daher die Region zunächst als Ankunfts-, Abreise- und Durchreisestation vor und denken weniger daran, dass diese Gegend auch ihre ganz eigenen Reize hat, die einen mehrtägigen Aufenthalt lohnenswert machen.
Berühmt sind die Cliffs of Moher, eine Steilküstenlandschaft, die sich bis zu 210 m aus dem Atlantik erhebt. Der Burren im Nordwesten des County Clare ist eine ganz eigentümliche Region, die ihresgleichen in Europa sucht. Hübsche kleine Küstenorte laden zum Verweilen ein, in den Pubs können Liebhaber des irischen Folks den Sessions beiwohnen.
Von großer Bedeutung ist natürlich auch der River Shannon, Irlands längster Fluss, der bei Limerick in eine große trichterförmige Mündung übergeht, und ca. 83 km weiter westlich in den Atlantik fließt.
Von Killaloe aus, dem südlichsten befahrbaren Ende des Shannon haben Freizeitkapitäne die Möglichkeit per Kabinenkreuzer bis hoch nach Carrick-on-Shannon nahe Lough Key zu schippern, vorausgesetzt man hat genügend Zeit mitgebracht.
Limerick, eine der größten Städte Irlands, bietet ein vielfältiges Angebot an Unterhaltungs- und Einkaufsmöglichkeiten.
Weiter Informationen entnehmen Sie den Internet-Seiten der  Irischen Fremdenverkehrszentrale


Burren

Der Burren ist eine in Irland einzigartige Landschaft. Die fast baumlose Region mit dem fahlen, grauen Kalkstein erinnert an eine Mondlandschaft. Nach der letzten Eiszeit, während der die Gletscher große Längsrinnen durch das Gestein zogen und riesige Findlinge zurückließen, entwickelte sich hier eine einzigartige Vegetation. Arktische, alpine und mediterrane Kleinpflanzen blühen einträchtig nebeneinander. Schon während der irischen Frühgeschichte war das Gebiet des Burren besiedelt. Zahlreiche Dolmen (Megalithgräber) und Ringforts sind Zeugnisse aus dieser Zeit. Die bedeutendsten Beispiele für diese Region sind der Poulnabrone Dolmen südlich von Ballyvaughan an der R480 und das Ringfort von Caherconnell, ebenfalls an der R 480 gelegen. Sehr schön anzusehen ist auch das Steinfort von Cahercommaun nahe Carran. Die steinzeitlichen Siedler haben mit ihren Waldrodungen die Erosion eingeleitet.
Wer Näheres über die Entstehung und Geschichte des Burren, seine Fauna und Flora, erfahren möchte, ist im Burren Display Centre in Kilfenora, Tel. 00353- 065 - 88030 sehr gut aufgehoben.
Kilfenora ist Bischofssitz und die kleinste Diözese Irlands. Da sie über keinen eigenen Bischof verfügt, nimmt der Papst selbst dieses Amt ein.
Die kleine Kathedrale von Kilfenora ist wirklich sehenswert. Der Westteil des aus dem 12. Jh. stammenden Gebäude wird noch heute als Kirche benutzt. Zahlreiche interessante Hochkreuze befinden sich auf dem Gelände der Kirche, darunter das Doorty Cross, ein besonders schönes Exemplar.


Cliffs of Moher

Die eindrucksvollen Cliffs of Moher zählen zu den meist besuchten Naturwundern an der Küste. Die Klippen erstrecken sich über 8 km von Hag's Head bis Aillenasharragh, einer Landzunge vor Doolin. Die höchste Erhebung ist nahezu 210 m in der Nähe der Aussichtspunkt O'Briens Bridge.
Besonders eindrucksvoll ist das Panorama in der Abenddämmerung, wenn fern am Horizont das letzte Sonnenlicht erglüht.


Craggaunowen Projekt, nahe Quin

Das Craggaunowen Project ist eines der schönsten Freilichtmuseen Irlands. Mit viel Liebe zum Detail und althergebrachten Techniken wurde es von dem Kunsthistoriker John Hunt, einem der besten Kenner des irischen Mittelalters, rekonstruiert.
Das Projekt besteht aus einem Crannog und einem Ringfort.
Crannogs sind künstlich angelegte "Wohninseln" in Seen, die sich die Menschen wahrscheinlich zum Schutz vor feindlichen Übergriffen angelegt hatten.
Solche Crannogs wurden von den irischen Siedlern schon vor mehr als 3000 Jahren gebaut. In der Mitte des Sees versenkte man Steine, Baumstämme und Blattwerk und schüttete dieses mit Sand und Erde auf bis ein Hügel aus dem Wasser ragte. Auf diesem wurden Rundhütten aus Lehm und Flechtwerk errichtet, in dem sowohl Menschen als auch Tiere ihre Wohnstätte hatten. Umgeben waren die Behausungen von Palisadenzäunen.
Daneben lassen sich hier noch die Nachbildung eines Bauernhofes aus dem 4./5. Jh., eine eisenzeitliche Straße und der Nachbau des lederbespannten Bootes besichtigen, mit dem der Legende nach der heilige Brendan den Atlantik in Richtung Amerika überquerte.
Beim Craggaunowen Projekt fühlt man sich in die Welt des Mittelalters zurückversetzt und erlebt hautnah, wie die einfachen Leute zu jener Zeit gelebt haben mögen. Geöffnet täglich von April - Oktober.


Hunt Museum

Das Hunt Museum in Castletroy, ca. 4 km östlich von Limerick, ist für Kunstinteressierte sicherlich einen Besuch wert. Die Ausstellung beherbergt Exponate aus der irischen Bronzezeit, Metallhandwerk aus dem frühen Christentum sowie sakrale Kunstgegenstände aus dem Mittelalter. Auch eine Kollektion von irischem Silber aus dem 18. Jh. ist hier ausgestellt.
Der Gründer dieser stattlichen Sammlung ist der Kunsthistoriker John Hunt, dem Irland auch das Craggaunowen Projekt verdankt.


King John's Castle

King John's Castle befindet sich nahe King's Island, dem ältesten Stadtteil Limericks, und wurde von den Normannen zu Beginn des 13. Jh. erbaut, um den Schiffsverkehr auf dem Shannon zu kontrollieren.
In den folgenden Jahrhunderten hatte die Burg immer wieder Belagerungen statt zuhalten bis sie im 18. Jh. die Funktion einer Kaserne übernahm. In den letzten 10 Jahren wurden Teile der Burg mit großem Aufwand restauriert. Außerdem richtete man ein ansprechendes Interpretive Centre ein, welches die Geschichte Irlands, im besonderen die von Limerick, behandelt. Es gibt Ausgrabungen aus der Zeit der Wikinger und Befestigungsteile aus späteren Zeiten zu bestaunen.
Man lernt auch alte Kriegstechniken vor der Erfindung des Schießpulvers kennen. Geöffnet durchgängig von April - Oktober.


Adare, Co. Limerick

Adare wird aufgrund seiner schmucken reetgedeckten Cottages immer wieder als eines der schönsten Dörfer Irlands bezeichnet. Mit dazu beigetragen hat sicherlich der jährlich stattfindende Wettbewerb zum schönsten und saubersten Dorf Irlands (Tidy Town Competition), an den Adare schon seit über 20 Jahren mit Erfolg teilnimmt.
Sehenswert in Adare ist sicherlich der Landsitz Adare Manor, ein Herrenhaus, dessen Grundstein im Jahre 1720 gelegt wurde und in dem heute ein luxuriöses Schlosshotel untergebracht ist.
1832 ließ der 2. Earl of Dunraven seine Residenz erweitern und gleichzeitig den bis dato bestehenden Ort planmäßig zu einem Musterdorf ausbauen. Das Herrenhaus bildet eine einzigartige Kombination aus verschiedenen Architekturstilen (Tudor-, viktorianischem- und neogotischem Stil).
Das Schlosshotel ist umgeben von einem weitläufigen Park, wovon ein großer Teil zu einem Golfplatz umfunktioniert wurde. Im Park finden sich außerdem die Reste eines Franziskanerklosters aus dem 15. Jahrhundert.
Daneben existieren in Adare noch die Überreste eines Trinitarierklosters aus dem 13. Jh. und die Ruinen eines Augustinerklosters aus dem 14. Jh.
Wer sich über die Geschichte des Ortes informieren möchte, ist im Adare Heritage Centre gut aufgehoben. Schautafeln und eine moderne Audivisionsshow präsentieren sich hier dem interessierten Betrachter. Geöffnet ist das Besucherzentrum von Mai - September - Tel. 00353- 061 - 396666.
12 km südwestlich von Adare liegt die Ortschaft Rathkeale. Hierhin flüchteten Anfang des 18. Jh. viele Pfälzer, die aus Glaubensgründen ihr Land verlassen mussten. Die Deutschen, die dem methodistischen Glauben anhingen, fanden in Rathkeale und Umgebung eine neue Heimat.
Das Irish Palatinate Heritage Centre (Irisch-Pfälzisches Museum) dokumentiert diese für Irland außergewöhnliche Form der Neuansiedelung und ihre Bedeutung für die landwirtschaftliche Entwicklung.


Ballyvaughan, Co. Clare

Ballyvaughan ist ein netter kleiner Ort an einem Einschnitt der Galway Bay.
Ursprünglich ein kleines Fischerdorf, hat es sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Urlaubsort entwickelt. Der Reisende findet hier ein ausgewogenes Angebot an Unterkunftsmöglichkeiten, Restaurants und Pubs. In den Sommermonaten erlebt man in den traditionellen Pubs immer wieder irische Live-Musik. Ballyvaughan eignet sich bestens für Ausflüge in den Burren, die nördlichen Ausläufer reichen bis kurz vor das Dorf, und zu der bekannten Ailwee Cave. Etwas außerhalb Ballyvaughans treffen Sie auf Newtown Castle, eine Burg aus dem 16. Jh. Das restaurierte Castle beherbergt ein kleines Museum mit Ausstellungen über alte irische Handwerkskunst und informiert über die Besonderheiten der Umgebung. 10 km südlich stößt man auf ein weiteres Castle des O'Lochlain Clans. Erbaut wurde es im 16. Jh. und bis in die Mitte des 19. Jh. von den Nachkommen dieser Familie bewohnt. Auf dem Gelände des Gleninagh Castle befindet sich eine Kirche aus dem Mittelalter und ein heiliger Brunnen.


Doolin, Co. Clare

6 ½ Kilometer nördlich der Cliffs of Moher liegt Doolin. Von hier aus verkehrt während der Sommersaison täglich eine Fähre zu den Aran Islands (vorausgesetzt das Wetter spielt mit).
Der kleine Ort setzt sich aus der Häuseransammlung am Hafen (Doolin Pier), von denen aus die Boote zu den Arans rüberfahren, und dem zwei Kilometer landeinwärts liegenden Dorf entlang der R479 zusammen. Hier finden sich Gästehäuser, Hostels, Restaurants and Pubs, in denen der Reisende irische Gastfreundschaft pur erleben kann.
Die Burren Region mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten ist nicht weit entfernt. Doolin wird auch das Mekka der irischen Folkmusik genannt. Musikbegeisterte aus aller Welt treffen sich hier, um in den drei bekanntesten Pubs des Dorfes der Live-Musik zu frönen, oder selber mit zu musizieren. Den Anstoß für diese Begeisterung lieferte wahrscheinlich der irische Meisterflötist Micho Russell, der aus Doolin stammte, und der, wann immer er zu Hause in Irland war, in O'Connors Pub in Doolin Sessions abhielt, und für alle Leute ein offenes Ohr hatte.


Ennis, Co. Clare

Ennis mit seinen ca. 16.000 Einwohnern ist die Hauptstadt des County Clare und wurde im 11./12. Jh. gegründet. Die hübsche betriebsame Kleinstadt am River Fergus lohnt auf jeden Fall einen Abstecher.
Die schmalen Gassen sind teils noch Überreste aus der spätmittelalterlichen Epoche der Stadt. Am sinnvollsten ist es, die Stadt mit ihren wunderschönen georgianischen Fassaden zu Fuß zu erkunden.
Sehenswert ist vor allem die Ennis Friary, ein Franziskanerkloster, das von der O'Brien Familie, den damaligen Königen von Thomond, um 1241 errichtet wurde. Im 14. Jh. gab es hier ein blühendes Klosterleben. Zwischen dem 15. u. 16. Jahrhundert entstanden zahlreiche noch heute beeindruckende Skulpturen, u.a. die des Heiligen Franziskus.
Von großer Bedeutung ist auch das Königsgrab des Mac Mahon mit seiner Passionsdarstellung. Geöffnet ist das Kloster von Ende Mai bis September täglich von 09.30 - 18.30 Uhr.
Dem Freiheitskämpfer Daniel O'Connell, der 1828 vom Wahlkreis Clare als erster katholischer Ire ins Londoner Unterhaus gewählt wurde, setzte die Stadt ein Denkmal. Das DeValera Museum & Library wurde einem der bedeutendsten irischen Politiker des 20. Jh. gewidmet. Neben den historischen Sehenswürdigkeiten bietet sich Ennis zum Shopping-Bummel an.


Killaloe, Co. Limerick

Die kleine Ortschaft Killaloe, ca. 28 km nordöstlich von Limerick, blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits vor fast 1000 Jahren wurde es vom irischen Hochkönig Brian Boru gegründet, der es zur Residenzstadt seines Reiches machte.
Zwei Punkte in und um Killaloe legen die Vermutung nahe, dass dort die einstige Residenz Brian Borus, das alte Kincora, gestanden haben soll. Das ist zum einen der Hügel, auf dem sich die katholische Kirche St. Flannan und das St. Lua's Oratorium (9./10. Jh.) befindet, und ein etwa 1 ½ km außerhalb des Ortes befindlicher ringförmiger Erdwall, der sich Beal Boru nennt. Am Ende der Hauptstraße befindet sich eine kleine Kathedrale, die ebenfalls nach Killaloes erstem Erzbischof Flannan benannt ist. Sie befindet sich an der Stelle einer früheren Kirche, welche im 12. Jh. zerstört wurde. Lediglich das romanische Portal der früheren Kirche wurde in das neue Gotteshaus integriert. Gleich neben dem Eingang steht der Thorgrim Stone, ein steinernes Denkmal aus frühester Christenzeit, in dem Gebete zum Gedenken an den Wikinger Thorgrim in Oghamschrift und skandinavischer Runenschrift festgehalten sind. Killaloe liegt sehr malerisch an der Südspitze des Lough Derg und ist Ausgangsort für Kabinenkreuzerferien auf dem Shannon.
Ganz eingefleischte Bootskapitäne können von hier aus bis in die nördlichste Ecke der Republik schippern. Aufgrund seiner Lage ist der Ort ganz auf Wassersport eingestellt. Das Shannonside Acitivity Centre bietet Möglichkeiten zum Surfen, Kanufahren, Segeln, etc. an. Der Ort verfügt über einige gute Gästehäuser und Hotels sowie über namhafte Restaurants.


Lahinch, Co. Clare

Lahinch mit seinem weitläufigen Sandstrand liegt ca. 10 km südlich der Cliffs of Moher und erfreut sich großer Beliebtheit vor allem bei den irischen Feriengästen.
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts war der Ort ein populäres Ausflugsziel, da er an die alte West Clare Railway Eisenbahnlinie angeschlossen war.
Heute existiert die Eisenbahnverbindung nicht mehr. Dafür gibt es Busverbindungen, die Lahinch mit den Orten Galway, Ennis und Limerick verbindet.
Mit seiner Promenade und den vielen weißen Häusern strahlt der Ort eine fast südländische Atmosphäre aus. Der lange Sandstrand mit teils üppiger Brandung lädt zum Baden und Surfen ein.
Auch Meeresangler finden hier ideale Voraussetzungen. Freunde des Golfsports kommen in Lahinch besonders auf ihre Kosten, da sich in der Nähe gleich zwei Golfplätze, darunter ein Meisterschaftsgolfplatz, befinden.
Historisch Interessierte können nahe Lahinch die Überreste der Kilmacreehy Church aus dem 12. Jh. und die Ruinen von Dough Castle (15. Jh.) besichtigen. Die Burg wurde auf Betreiben des O'Connor Clans errichtet. Im 15. Jh. eroberte die Familie der O'Briens die Festung.


Limerick, Co. Limerick

Limerick am Mündungstrichter des Shannon gelegen profitiert zusammen mit den anderen großen Städten Irlands auch vom sprichwörtlichen irischen Wirtschaftsboom und versucht nun, vom Image der einstigen grauen Industriestadt wegzukommen.
Die Bilder und Stimmungen seiner Heimatstadt, die Frank McCourt in seinem Roman "Die Asche meiner Mutter" verewigt hat, gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Die Stadt gibt sich alle Mühe, mit einem umfangreichen Sanierungsprogramm, die Lebens- und Wohnqualität zu verbessern, und sich dem Besucher in einem attraktiven Licht zu präsentieren. Limerick ist zur Universitätsstadt avanciert, und die Studenten aus den verschiedensten Ländern verleihen der Stadt ein jugendliches, internationales Flair.
Zudem kann die Stadt zumindest drei interessante Besichtigungspunkte vorweisen: King John's Castle (siehe oben), Newton Pery und das Hunt Museum.
Am Südende der Hauptgeschäftsstraße O'Connell Street schließt sich das georgianische Stadtviertel Newton Pery an, welches im 18. Jh. schachbrettartig angelegt wurde. Ausgesprochen schöne Häuser mit den bekannten bunten Türen finden sich in der Mallow Street. Läuft man diese Straße in Richtung Osten weiter, so trifft man auf den People's Park.


Lisdoonvarna, Co. Clare

Lisdoonvarna ist ein hübscher Ort am Rande des Burren und Irlands einziges Heilbad. Er eignet sich als Ausgangposition für Exkursionen in den Burren und zu den Cliffs of Moher.
Schon zu viktorianischer Zeit kurierten hier rheumageplagte irische Bürger ihre Gelenke in den verschiedenen Quellen, die Schwefel, Eisen, Magnesium und Jod enthalten. Das Health Spa Centre ist von Juni bis Oktober geöffnet.