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Ca. 20 km südlich von Athlone liegen malerisch an den Ufern des Shannon die Klosterruinen von Clonmacnoise. Um 545 n.Chr. gründete der heilige Ciaran hier ein Kloster, das sich in den nachfolgenden Jahrhunderten zu einem der bedeutendsten geistigen Zentren Irlands entwickeln sollte.
Noch im gleichen Jahr der Klostergründung verstarb der heilige Ciaran. Seine Mitbrüder setzten jedoch alles daran, die Stätte in einen Hort der Gelehrsamkeit auszubauen. Bald hatte das Kloster den Rang einer geistlichen Universität und war bekannt für seine Handwerkskunst. Wertvolle Schriften wie z.B. die Annalen von Tighernach (11. Jh.) und das Book of the Dun Cow (12. Jh.) und auch sakrale Kunstgegenstände wurden hier angefertigt.
Wegen seines Reichtums war das Kloster häufig das Ziel von Angriffen und Plünderungen, hierbei wechselten sich Wikinger, Normannen und Iren selber ab.
Die Anlage bestand nicht aus einem planmäßig angelegten Kloster, sondern aus mehreren kleinen Kirchen, die sich wahllos auf dem Areal verteilten, und um die sich die Wohnstätten der Klosterbrüder gruppierten. Umgeben war das ganze vermutlich von einem Erd- und Steinwall.
Besichtigen lassen sich heute noch eine Kathedrale, neun Kirchen und zwei Rundtürme sowie eine ganze Anzahl wunderschöner Grabsteine und Hochkreuze.
Das 1993 errichtete Visitor Centre bietet neben den Ausstellungsräumen, in denen sich die originalen Überreste der Hochkreuze befinden (auf dem Gelände selber hat man diese gegen Replikate ausgetauscht, da der Sandstein zu sehr von den Umwelteinflüssen angegriffen worden ist), auch eine Multivisionsshow in verschiedenen Sprachen, die wirklich zu empfehlen ist. Es wird ausführlich über die Geschichte des Klosters und seines Gründers berichtet. Geöffnet täglich von Mai - Oktober.
Vom Kloster aus hat man einen wunderbaren Blick über die flache Moorlandschaft und den Shannon. Es gibt sogar eine Anlegestelle für Kabinenkreuzer, die auch von Ausflugsbooten von Athlone aus angefahren wird.
Das kleine Dorf Shannonbridge hat seine einstige strategische Bedeutung am Ufer des Shannon verloren, dafür aber steht der Ort als Beispiel für eine erfolgreiche Energiegewinnungsart, dem Torfabbau. Etwa 1/7 der Grünen Insel besteht aus Moorflächen.
Man unterscheidet zwischen Hoch- und Deckenmooren bzw. Flachmooren. Die Hochmoore machen den Großteil der Moore aus und befinden sich in der zentralen Mitte Irlands, dort wo auf den Kalksteinebenen das viele Regenwasser nicht schnell genug abfließen kann. Sie werden bis zu 7 Meter mächtig, während die Deckenmoore meist nur eine Dicke von 2 Metern erreichen. Deckenmoore trifft man vorwiegend im irischen Westen und an den Berglagen an. Sie machen nur knapp 8 % der gesamten Torfflächen Irlands aus. Torf wird an vielen Stellen in Irland immer noch traditionell mit der Hand gestochen. Man verwendet dazu einen Spaten mit einem langen schmalen Blatt. Die gestochenen Soden werden zum Trocknen gestapelt, später mehrfach gewendet und schließlich als Brennstoff für den hauseigenen Kamin verwendet. Seit der Mitte des letzten Jahrhunderts werden die großen Moorflächen der Midlands von der halbstaatlichen Torfabbaugesellschaft Bord Na Mona industriell abgebaut. Große Maschinen schälen Schicht für Schicht ab und werfen sie als "Würfel" wieder aus. Diese so genannten Soden werden getrocknet, zermahlen und zu Briketts gepresst oder aber in kleinen Kraftwerken in Elektrizität umgewandelt.
Eine besondere Attraktion stellt die Clonmacnoise and West Offaly Railway dar, auch Bog Train (Torfzug) genannt. Die Betriebsbahn der Gesellschaft Bord Na Mona führt interessierte Besucher auf einer Strecke von 9 km über die Dämme des Abbaugebietes Blackwater Bog, der sich auf die Grafschaften Galway, Offaly, Roscommon und Westmeath verteilt.
Unterwegs werden Stops eingelegt, wobei die Landschaft mit ihrer einzigartigen Pflanzenwelt erklärt und ebenso das Thema Torfabbau und seine wirtschaftliche Bedeutung behandelt wird. Dabei kann Mann oder Frau auch das eigene Können als Torfstecher unter Beweis stellen.