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Katja van Leeuwen Reitferienvermittlung
Die Aran Inseln, eine geologische Verlängerung der Kalksteinformation des Burren im County Clare, stellen bis heute die aktivste Gaeltacht-Region Irlands dar. Die Isoliertheit der Inseln im oft rauen Atlantik, ca. 40 bis 50 km vom Festland entfernt, haben es mit sich gebracht, dass die Bewohner hier noch mehr als anderswo in Irland ihre keltischen Traditionen bewahrt haben. Viele der Insulaner sprechen neben Englisch überwiegend Gälisch und geben dieses Erbe an ihre Kinder weiter. Die Bewahrung der alten irischen Traditionen, verbunden jedoch auch mit einem sich Öffnen zur modernen Welt hin, ist eines der großen Ziele der Inselbewohner. Drei der sieben Eilande sind bewohnt, Inishmore ist die westlichste und größte Insel. Danach folgen Inishmaan (die mittlere) und Inisheer (die östlichste und kleinste Insel). Die beiden kleineren Inseln lassen sich gut zu Fuß erkunden, während es auf Inishmore verschiedene Fortbewegungsmittel gibt: Anmietung von Fahrrädern, Minibusse oder auch Rundfahrt per Pferdekutsche. Fährverbindungen zu den Inseln bestehen von Galway-Stadt, von Rossaveal und von Doolin.
Die ältesten Siedlungszeugnisse sind etwa 4000 Jahre alt. Im 5. Jh. nach Christus wurde auf Inishmore durch den heiligen Enda Irlands erstes bedeutendes Kloster gegründet. Andere bekannte Klostergründer (heiliger Ciaran, heiliger Jalath, heiliger Columban und heiliger Columcille) begannen hier mit ihren geistlichen Studien. Ende des 19./Anfang des 20 Jh. zog es viele Künstler und Intellektuelle auf die Insel, die sich mit dem aufkommenden gälischen Nationalismus auf Spurensuche zu ihren Wurzeln begaben. Darunter waren zahlreiche Schriftsteller, die die Abgeschiedenheit hier besonders inspirierte wie z.B. John Millington Synge, Autor der Klassiker "The Aran Islands" und "Riders to the Sea" und Liam O'Flaherty mit seiner Novelle "Famine".
Der irisch stämmige Amerikaner Robert Flaherty drehte auf den Inseln 1934 den Dokumentarfilm "The Man of Aran". Das Leben der Insulaner war immer hart und entbehrungsreich. Der karge, steinige Boden wurde von den Bewohnern mit Sand und Tang etwas aufgefüllt, und die aus dem Boden entnommenen Steine wurden zu Trockenschichtmauern angehäuft wie man es überall in Irland sehen kann. Das Netz aus Steinmauern hielt den stetigen Wind ab und gab den Pflanzen einen gewissen Schutz.. Trotzdem ließen sich niemals besondere landwirtschaftliche Erträge erzielen, so dass die Haupterwerbsquelle stets der Fischfang war.
Hinzu gekommen ist in den letzten Jahren der Tourismus, der sich jedoch auf die Sommermonate konzentriert. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Tagesausflügler. Einige wenige bleiben für mehrere Tage und diese übernachten dann zumeist auf der Hauptinsel Inishmoor, da diese das größte Angebot an Bed & Breakfast Unterkünften stellt.
die kleinste Insel der Arans, ist ein Paradies für Naturkundler (es gibt eine große Anzahl unterschiedlichster Wildblumen) und Vogelfreunde. Einige der schönsten Strände Westirlands finden sich hier. Mehrere kleine Kirchen (aus dem 8. - 14. Jh.) sowie die Burgruine von O'Brien's Castle laden zum Besuch ein.
Teampall Chaomhain (10.Jh.), die dem Schutzpatron der Insel geweiht ist, wird regelmäßig von Treibsand eingeweht und muß dann mit der gleichen Regelmäßigkeit von den Bewohnern wieder freigelegt werden.
macht etwa ein drittel der Fläche von Inishmore aus. Sehenswert sind das Ringfort Dun Conor, Kilcanonagh Church, ein weiteres kleines Steinfort sowie ein Dolmen. Wunderbar restauriert ist auch das Haus des Dramatikers John Millington Synge, der um die Jahrhundertwende (1900) mehrere Sommer auf der Insel verbracht hat
Auf Inishmore hat sich eine Strickwarenkooperative entwickelt, die sich ausschließlich der Herstellung der bekannten Aran Pullover widmet. Dabei greift man nicht nur auf überlieferte Traditionen zurück, sondern kreiert auch neue Entwürfe mit teils untypischen Grundfasern (wie Alpakawolle, Leinen, Baumwolle und Wildseide).
Hauptort und Fähranleger der größten Insel ist Kilronan. Hier konzentrieren sich die B&B's und Pubs, in denen häufig "Ceilis" - irische Tanzveranstaltungen - aufgeführt werden. Die bekannteste Sehenswürdigkeit auf Inishmore ist Dun Aengus Fort, ein in einem Halbkreis angeordnetes Steinfort, dessen Entstehung man in der Eisenzeit vermutet. Aufgrund der hufeisenförmigen Anordnung der drei aufeinander folgenden Steinwälle nimmt man an, dass es sich hierbei um den Rest einer einst viel größeren Anlage handelt, von der ein Teil aufgrund der "Klippenwanderung" ins Meer gestürzt ist.
Vom Steinfort aus, dass sich am Rande der fast 90 m hohen Klippen befindet, bietet sich dem Besucher ein atemberaubender Ausblick auf den Atlantik mit seiner oftmals tosenden Brandung und zur anderen Seite fällt der Blick auf das Netzwerk aus grünen Wiesen und grauen Steinwällen. Neben Dun Aengus Fort gibt es weitere kleine Steinforts, die sich über die ganze Insel verteilen, mal mehr und mal weniger gut erhalten.
Das Marktstädtchen Athenry war einst eine wichtige mittelalterliche Siedlung. Der Normanne Meiler de Bermingham errichtete hier im Jahre 1235 eine Burg (Athenry Castle), von der heute noch der dreistöckige rechteckige Hauptturm, zwei runde Ecktürme und ein Teil der Außenmauern erhalten sind.
Ein modernes Informationszentrum mit einer ständigen Ausstellung gibt Auskunft über die Geschichte der Burg, des Ortes und seiner Umgebung. Die Reste eines Dominikanerklosters (1241) zeugen von der ebenfalls religiösen Bedeutsamkeit dieses Marktfleckens. Aufgrund seiner strategischen Lage gelangte die Stadt in der irischen Geschichte zu außerordentlicher Bedeutsamkeit und wurde so immer wieder zum Angriffsziel zahlreicher Erorberer, wobei sich Normannen und die Truppen von Cromwell abwechselten. Auch vor irischen Armeen blieb das Städtchen nicht verschont.
Ballinasloe ist eine betriebsame Handelstadt und kommerzielles Zentrum im Osten der Grafschaft Galway. Der Ort entstand an den Ufern des Rivers Suck und nach einer Zeit, in der zunächst die irischen Mönche die Besiedelung weiter entwickelten, wurde dann im Jahre 1124 unter dem damaligen Hochkönig Turlogh O'Connor eine Burg errichtet.
Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelte sich Ballinasloe zu einem der bedeutendsten Viehmärkte Europas, auf dem Tausende von Schafen, Rindern und Pferden verkauft wurden. Noch heute ist der jährlich Ende Oktober stattfindende Markt ein unvergleichliches Erlebnis und Anziehungspunkt zahlreicher Besucher. Die Familie der Trenches war im 18. Jh. maßgeblich an der Stadtplanung im englischen Stil beteiligt. Zeugnisse davon sind die breiten Straßen und mehrere schöne Stadthäuser. Der River Suck und seine Nebenflüsse sind ein Paradies für Angler. 21 km südöstlich von Ballinasloe treffen Sie auf die Ruinen von Clonfert Abbey. Hier findet man eines der schönsten Beispiele irisch-romanischer Baukunst. Die einstige Kathedrale steht dort, wo der Sage nach der Heilige Brendan schon im Jahre 563 ein Kloster errichtete. Prunkstück der Kathedrale ist der reich verzierte Torbogen, an dem sich Tier- und Menschenköpfe, geometrische Formen und andere Motive abwechseln.
Die größte Ortschaft der Connemara Region ist Clifden. Die Stadt wurde erst zu Beginn des 19. Jh. von John d'Arcy, einem Großgrundbesitzer, gegründet. Clifden ist ein freundlicher Ort mit vielen bunten Häusern. Das Angebot an Hotels, Bed & Breakfast Unterkünften und Restaurants ist sehr gut. Daher stellt Clifden ein ideales Quartier für Ausflüge sowie Wanderungen in die Connemara dar.
Die zerklüftete Küste mit ihren vielen vorgelagerten Inselchen ist besonders reizvoll und die bis zu 800 m hohen Twelve Pins (auch Twelve Bens - Zwölf Kegel genannt) sind auch für den geübten Bergwanderer eine Herausforderung.
Clifden ist außerdem bekannt als das Zentrum der Connemara Ponyzucht. Sehenswert ist die Connemara Pony Show, die hier jedes Jahr im August stattfindet. Der Besuch der Wettbewerbe ist ein Muss für jeden Reitbegeisterten.
5 km außerhalb von Clifden steht das Alcock und Brown Denkmal, welches an die Flieger John Alcock und Arthur Brown erinnert, die im Jahre 1919 als erste (noch vor Charles Lindbergh) den Atlantik (von Neufundland nach Irland, wo es zur Bruchlandung kam) überquert haben.
Der 20 km² große Connemara Nationalpark befindet sich nahe Letterfrack und im Herzen der Connemara Region. Die Ortschaft Letterfrack wurde Mitte des 19. Jh. von Quäkern gegründet.
In dem einstigen Schulhaus, das zwischendurch auch mal als Waisenhaus fungierte, ist heute eine Lehrwerkstatt für Holzschnitzer untergebracht, die einzigartig ist in Irland. Die besten Werke der jungen Künstler werden im Sommer in Ausstellungen dem Publikum zugängig gemacht.
Der Park umfasst ein großes Gebiet an Heide- und Moorlandschaft sowie Sumpf- und Grasland. Er erstreckt sich ebenfalls noch auf die nördlichen Ausläufer der Twelve Pins und beherbergt damit auch Wald- und Gebirgsregionen. Ein Visitor Centre (geöffnet von April - September, Tel. 00353 - 95 - 41054) informiert den Besucher mit Vorträgen und audio-visuellen Präsentationen über die Landschaft der Connemara, speziell zum Thema Flora und Fauna, aber auch über die Besiedlungsgeschichte in der Region. Es gibt Wanderwege und Naturlehrpfade, die in eigener Regie oder indem man sich einer geführten Tour anschließt, erkundet werden können.
Nicht weit vom Connemara Nationalpark entfernt trifft man auf Kylemore Abbey, ein Benediktinerinnen Kloster, dem ein renommiertes Mädcheninternat angeschlossen ist. Ursprünglich war das 1860 im neogotischen Stil erbaute Prachtgebäude das Hochzeitsgeschenk eines reichen Arztes an seine Frau. Nach familiären Schicksalsschlägen verkaufte er das Anwesen an einen Amerikaner, der aber auch keine rechte Freude daran hatte.
Erst mit den Ereignissen des 1. Weltkrieges gelangte der palastartige Bau zu seiner heutigen Bestimmung. Das Mutterhaus der belgischen Benediktinerinnen wurde vollkommen zerstört, und die Ordensschwestern flüchteten nach Irland. Mit Hilfe der vielen Spenden von den irischen Gläubigen gelang es dem Bischof, den Nonnen hier eine neue Heimstätte zu schaffen.
Die Benediktinerinnen entwickelten eine große Geschäftstüchtigkeit, um die anfallenden Unkosten für das Gebäude zu bestreiten. Sie betreiben eine Töpferwerkstatt, einen Souvenirladen und einen Coffeeshop.
Galway, Hauptstadt der gleichnamigen Grafschaft, ist die zur Zeit am schnellsten wachsende Stadt Irlands. Touristen, Studenten und Investionsfreudige fühlen sich gleichermaßen angezogen von dieser lebhaften, weltoffenen und jungen Stadt. In der Fußgängerzone mit den verwinkelten Gassen finden sich Kaufhäuser mit internationalem Chic, kleine Boutiquen und Buchläden, die zum Stöbern einladen und an fast jeder Ecke trifft man auf Straßenmusiker, die sowohl irischen Folk als auch bekannte Evergreens zum besten geben.
Es gibt eine Vielzahl an Unterhaltungsmöglichkeiten (Theater; Pubs, etc.) und ein reges Nachtleben. Da Galway Ausgangstor zum Gaeltachtgebiet ist, sprechen auch hier noch viele Einheimische die alte irische Sprache. Die hiesige Universität bietet Kurse in Irischer Sprache, Irischer Geschichte und Irischer Kultur an. In Galway finden das ganze Jahr über zahlreiche Feste statt, die bekanntesten sind das Galway Arts Festival (Juli/August), die Galway Races (Pferderennen - Ende Juli/Anfang August) und das International Oyster Festival (September).
In der ersten Hälfte des 13. Jh. besetzten Anglo-Normannen das bis dahin unbedeutende Fischerdorf an der Mündung des Corrib in die Galway Bay. Unter dieser Herrschaft entwickelte sich Galway zu einer der wichtigsten Städte im irischen Westen. Regiert wurde Galway von den vierzehn führenden Familien/Stämmen weshalb Sie auch "City of the Tribes" genannt wurde. Nachdem der starke englische Einfluss ab 15. Jh. nachließ, behielt die Stadt trotzdem ihre Eigenständigkeit und pflegte rege Handelsbeziehungen mit Spanien und Portugal.
Aus dieser Zeit stammt übrigens auch der Spanish Arch, eine Verlängerung der Stadtmauer zum Fluss hin. In früheren Zeiten wurden die Waren von den Schiffen durch dieses Tor in die Stadt gebracht.
Ein weiteres wichtiges Denkmal aus dieser Epoche ist Lynch's Castle (Abbeygate Street). Die ehemalige Stadtburg war die Residenz der Lynch Familie (eine der mächtigsten Familien Galways, die zwischen 1480 und 1650 fast durchgängig das Amt des Bürgermeisters besetzte). Das bekannteste Mitglied dieses Clans war sicherlich James Lynch, gerecht und unbestechlich, richtete er mit eigener Hand seinen Sohn, nachdem dieser einen spanischen Matrosen umgebracht hatte.
Ca. 12 km östlich von Kylemore gelangen Sie nach Leenane. Der kleine Ort liegt inmitten einer traumhaften Landschaft. Er grenzt an den fjordartigen Einschnitt Killary Harbour und zur anderen Seite hin erheben sich die Berge Mayos und Connemaras. In der nur 600 Meter breiten Bucht werden Muscheln und Lachse gezüchtet. Im Leenane Cultural Centre kann man sich mit der Schafzucht und Wollverarbeitung beschäftigen. Neben der Demonstration des Färbens und Spinnens werden die verschiedenen Schafrassen vorgestellt.
Geöffnet täglich von April - Oktober von 10-19:00 Uhr.
Spiddal ist ein Durchgangsort auf dem Weg in die Connemara und liegt etwa 20 km westlich von Galway direkt an der Galway Bay.
Rechts und links der Hauptstraße konzentrieren sich zahlreiche Bed & Breakfast Gästehäuser und ebenso Unterkünfte für Selbstversorger.
Der Ort kann als Zentrum der gälisch sprechenden Südconnemara angesehen werden. In den Ferien gibt es Sommerschulen, in denen Kinder oder auch interessierte Erwachsene Gälisch lernen oder aber wieder auffrischen können. Bereits im Jahre 1909 wurde hier die erste gälische Sommerschule eröffnet. Spiddal ist bekannt für seine traditionelle irische Musik. In den Sommermonaten finden in den örtlichen Pubs fast jeden Abend Music Sessions statt. Neben den Pubs gibt es noch zahlreiche Restaurants, die auch bei Feinschmeckern in gutem Ruf stehen. Für die Einwohner von Galway ist Spiddal das ideale Ziel für Wochenendausflüge Meeresangeln oder auch Golfen im nahegelegenen Galway Golf Club stehen ganz hoch im Kurs.
Das Marktstädtchen Tuam östlich des Lough Corrib geht auf eine alte Klostersiedlung aus dem 6. Jh. zurück.
Die O'Connor Könige beherrschten von hier aus die Grafschaft Connaught. Turlough O'Connor (König von 1106 - 1156) gelangte hier auch zu geistigem Ansehen, da er in der Stadt einige schöne Stein- und Hochkreuze errichten ließ.
Die sehenswerte protestantische St. Mary's Cathedral, deren älteste Überreste aus dem 12. Jh. datieren, beherbergt im südlichen Seitenschiff noch den Schaft eines Hochkreuzes mit einer Inschrift , in der zu einem Gebet zu Ehren des Königs Turlough O'Connor aufgerufen wird. Die katholische Kirche stammt aus dem Jahre 1836. Tuam ist heute Sitz eines katholischen Erzbischofs und eines irisch-anglikanischen Bischofs. Ansonsten wird die Stadt und ihre Umgebung von der Landwirtschaft geprägt.
Es gibt ein gutes Angebot an Bed & Breakfast Unterkünften sowie an Farmhäusern, die auch Einsicht geben in den Alltag des irischen Landlebens. Bei den Freizeitaktivitäten stehen Fischen, Golfen und Reiten an erster Stelle.